Das Römische Reich erstreckte sich kurzzeitig bis nach Germanien. Zeugnisse finden wir heute in Deutschland u.a. noch in Trier (Augusta Treverorum) oder Köln. Was wenige wissen, der Ursprung beider Städte liegt vollständig im weströmischen Reich. Das heutige Köln hieß nämlich anfänglich noch Oppidum Ubiorum und hatte mit einer Stadt wie wir sie heute kennen kaum etwas gemein. In dieser römischen Siedlung wurde Agrippina geboren. Sie wurde später als sie bereits aus erster Ehe Mutter eines heranwachsenden Knaben war die Frau von Kaiser (Caesar) Claudius und setzte sich in Folge ihrer zweiten Ehe für die mit nicht unbeachtlichen Privilegien verbundene Erhebung der Siedlung in den Stand einer römischen Kolonie ein. Caesar Claudius wiederrum adopierte ihren Sohn. Prompt lautete der Name Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Was das in griffiges Deutsch übersetzt bedeutet, ahnt sogar jeder, der wie ich wenig profunde Lateinkenntnisse besitzt. Über Jahrhunderte und Jahrtausende wirkten nun sprachökonomische Vereinfachungsprozesse. Die menschliche Zunge, von Natur aus wenig fleissig, machte aus Colonia kurzerhand Köln. Der Rest wurde einfach gar nicht mehr genannt. Spricht sich schneller und ist leicht zu merken. Doch wie kommt Rom in das heutige Sachsen? Die Antwort lautet: Gar nicht. Denn bis Sachsen kamen sie nicht, was fast zu bedauern wäre und spätestens ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. hatte es sich in unseren Breiten sowieso für die Römer erledigt. Dafür waren die Sachsen – u.a. ich – am Forum Romanum, das, bis ich vor vielen Jahren einmal da war, noch gratis erkundbar war. Heute kostet die Kulturbegehung antiken Gerölls der Kulturmeile am Tiber ein paar hartmünzige Euro. Doch wollen wir nicht kleinlich sein. Schließlich legen wir Wert darauf kulturell beflügelt heimzukehren und schöne Bilder zu malen. Beflügelt hat Italien ohnehin schon seit ein paar hundert Jahre Maler wie Poeten. Das prominenteste Beispiel ist wahrscheinlich Goethe.